Die Party

Die Party – Die Party

Autor: Karl Kollar

Anmerkung: Es war eine Bemerkung auf Staylace.com, die mich zu dieser Kurzgeschichte inspiriert hat. [...] some dresses were designed to complement single gloves; others had a single sleeve that would have covered the glove. One can compare the cocktail attire from this period, in which the woman wore an outfit that somehow rendered her left arm useless. With her right arm, she could drink and smoke.[...]

Sie

Conny fluchte über sich selber. Warum hatte sie sich bloß auf diese blöde Idee eingelassen. Sie seufzte, ja, sie war ihrem Bruder noch einen Gefallen schuldig. Doch das er so etwas von ihr verlangen würde.

Sie kämpfte ziemlich mit dem superengen langen Rock. Er ging ihr bis unterhalb der Knie und er hatte den Effekt, das sie sich kaum bewegen konnte. Nur ganz kleine Schritte waren mit diesem Rock möglich.

Gewiß, sie wußte, was »Bondage« war und manchmal mochte sie es ja auch doch hier auf dieser »Macho-Party«.

Ja, ihr Bruder hatte es anders genannt, eine Party, auf der die Frauen verwöhnt werden sollten. Die Frauen sollten es nicht nötig haben, ihre Arme zu benutzen. Und um dies sicherzustellen, so hatte er es in der Einladung extra gewünscht, sollte alle Frauen entsprechende Kleider oder Zubehör tragen. Er hatte auf der Einladung sogar einige Beispiele angegeben.

Conny hatte kein Kleid, mit dem sie ihre Arme hätte verpacken können und so hatte sie sich für den Monohandschuh entschieden. Tief in ihrem Inneren wollte sie so etwas schon lange mal tragen und die Party war jetzt der willkommene Anlaß.

Doch jetzt verfluchte sie ihren Mut. Mit dem Handschuh war sie schon sehr hilflos. Sie konnte sich fast überhaupt nicht mehr bewegen und nur ganz kleine Schritte machen.

'Naja', dachte sie sich, 'es wird mich ja sicher jemand verwöhnen. Hoffentlich nicht dieser Fred.'

Sie mochte ihn nicht. Er war schon lange der Freund ihres Bruders und genauso lange behandelte er sie nur wie eine kleine Schwester und nicht wie eine Frau.

Er:

Schon wieder so eine blöde Party, auf der er wieder allein rumsitzen würde oder mit einer bestimmt wieder ziemlich blöden Tischdame, die Erwin wieder für ihn ausgesucht hatte. Denn alle Damen bisher kamen seinen Interessen überhaupt nicht nah.

Doch dies versprach, eine sehr interesante Party zu werden, zumindest vom Thema her. Allen Damen würden die Arme auf den Rücken gefesselt sein. Starke Idee. Es war als Verwöhnparty verkauft... und er freute sich schon auf all die tollen Fesselungen. Ja, das war der einzige Lichtblick bei dieser Party.

Doch dann stellte ihm Erwin Conny vor. Und mit einem verschmitzen Lächlen sagte er, »Ich denke, ihr werdet Euch verstehen.« Fred fielen fast die Augen aus dem Kopf. Nicht nur, das sich Erwins kleine Schwester zu einer wahnsinnstollen Frau entwickelt hatte, nein sie trug auch noch einen Wahnsinnsmonohandschuh und dazu einen sehr engen Rock. Fred war mehr als begeistert.

Begeistert nahm er an ihrer Seite Platz. Es schien doch ein interessanter Abend zu werden.

Die Party

Sie schaute sich an der großen Tafel um. Erwins Club war vollständig vorhanden. Alle mit ihrem Partner. Die Herren alle im schwarzen Anzug. Die Damen alle sehr elegant gekleidet. Und alle waren dem besonderen Thema der Einladung gefolgt.

Neben ihr trug Petra, die Frau von Erwin auch einen Monohandschuh, und Conny fragte sich schon, wo Erwin die alle her hatte.

Elkes Arme lagen auch auf ihrem Rücken, aber sie hielt ihre Hände jeweils an den Ellenbogen und ihr Freund Hans hatte ihre Arme dann mit Klebeband passend zum Kleid zu einem einzigen Arm geformt.

Heidi trug ein ganz armloses Kleid und es blieb ein Geheimnis, wie sie ihre Arme wohl unter dem Kleid verpackt hatte. Sie war zweifellos die Dame mit dem besten Kostüm. Und Klaus war sehr stolz auf seine Frau. Er beteuerte immer wieder, das die Idee ganz allein von ihr kam. Er mußte ihr bloß beim Anziehen helfen.

Nur Nora war etwas einfallslos gewesen. Sie trug ihre Arme nur mit eine offentlich schlecht angelegten Seilfesselung auf dem Rücken. Auch schien sie von der ganzen Aktion am wenigsten zu halten und sie tat es wohl auch nur ihrem Mann zuliebe.

Erwin trug das Essen auf. Und wie in der Einladung versprochen, wurden die Frauen von vorn bis hinten bedient. Die Herren halfen ihnen beim Hinsetzen, das Essen wurde ihnen aufgetan und die Weine wurden ihnen eingeschenkt.

Erwin hielt eine kurze Rede, er bedankte sich, das alle der Einladung so toll gefolgt waren und er wünschte ihnen einen fröhlichen Abend. Besonders den Damen, denn sie sollten diesen Abend keinen Finger rühren müssen. Dabei grinste er.

Conny war hin und hergerissen. Sie mochte Fred nicht. Aber er war sehr charmant und bediente sie schon sehr höflich, zuvorkommend und aufmerksam.

* * *

Das Essen verlief in sehr gemütlicher und fröhlicher Athmosphäre. Die Damen waren sehr amüsiert von dem Eifer der Herren und alle genossen dieses besondere Essen.

Die Herren räumten natürlich auch den Tisch und machten sich dann in der Küche zu schaffen, während die Damen am Tisch zurück blieben und sich recht amüsiert unterhielten.

Diese Art und Weise waren sie von den Herren überhaupt nicht gewöhnt.

* * *

Die Herren nahmen nach und nach wieder neben ihren Damen platz und bekamen einstimmiges Lob wegen der bis jetzt sehr gelungenen Verwöhnparty. Heidi, die mit dem tollen Kleid und den versteckten Armen, hatte funkelnde Augen, als sie sich eine Wiederholung dieser Party wünschte.

Doch Erwin bremste sie. »Wartet ab, wir sind noch nicht fertig. Bitte folgt mir ins Wohnzimmer« Und einem noch breiterem Grinsen ging er dort zu einem Schrank und nahm ein Tablett heraus.

Conny wurde sehr nervös, als sie sah, was auf dem Tablett lag. Fünf schöne glänzende Ballknebel. Sie begann nervös zu trippeln. Würde sie jetzt von Fred auch noch einen Knebel bekommen? Doch ihre Lust übermannte sie.

Keine der andere Frauen gab eine Regung von sich, als Erwin die Ballknebel verteilte. Er lies jeden der Herr einen Knebel herunter nehmen und zuletzt nahm sich auch Fred den Knebel. Conny stöhnte etwas.

Es war eine unheimliche Stille im Raum, aber keine der Frauen wollte protestieren. Conny kam das sehr seltsam vor, aber sie wollte sich auch kleine Blöße geben.

Als erstes legte Erwin seiner Frau den Knebel an. Dann wurden auch die anderen Herren aktiv.

Connys Augen glänzten als sie Fred ansah und sie lächelte etwas. »Möchtest Du mir jetzt auch noch meine Stimme nehmen?« 'Mein Herz hast Du Dir schon genommen', das dachte sie dazu, doch sie sprach es nicht aus.

Jetzt war es an Fred, sehr nervös zu werden. »Sag mal freust Du Dich auf den Knebel?« fragte er direkt, während sein Blick zwischen dem Knebel und Connys leuchtenden Augen hin und her wechselte.

Conny wurde rot. Sie drehte sich um und wollte weglaufen. Doch sie hatte ihren engen Rock vergessen und so hatte sie Fred schon nach zwei Schritten eingeholt.

Mit einer Hand griff er in die Riemen ihres Handschuhs, ging um sie herum und hielt ihr den Ball vor den Mund.

»Schon gut«, Conny keuchte etwas und dann schaute sie ihn auf einmal mit ganz verliebten Augen an und flüsterte: »Knebel mich bitte.«

Sie machte ihren Mund auf und schloß die Augen. Fred schob ihr die Kugel zwischen die Zähne und während er die Schnalle hinter ihrem Kopf schloß, stöhnte sie leise vor sich hin.

Erwin hatte Tanzmusik aufgelegt. Langsame Musik. Und Conny ließ sich von Fred führen.

Je länger sie mit einander tanzten, desto näher kamen sich Fred und Conny und nach dem dritten Tanz hatte sie sich fest an seine Brust geschmiegt. In ihren auf den Rücken im Handschuh verpackten Armen fühlte sie seine zärtlich Umarmung und ihre Gesichter lagen schon dicht aneinander.

Auf einmal ging ein Zittern durch Connys Körper und Fred begriff sehr schnell, was mit ihr los war. Er blieb steht und hielt sie fest in seinen Armen. Als der Höhepunkt in ihr ausklang, blickte sie ihn ganz verliebt an und auf einmal fanden sich ihre Lippen. Trotz ihres Knebel wurde es ein erster sehr inniger Kuß.

Er wollte an die Schnalle, um den Knebel aufzumachen, doch da hörte er ihre süße Knebelstimme »bimme nichb« und sie schüttelte leicht ihren Kopf. Wieder küßten sie sich. Sie schwebten beide wie im Himmel.

Die Stimme ihres Bruders riß beide in die Gegenwart zurück.

»Na, hat es bei Euch beiden endlich gefunkt?« seine Stimme lachte, »Ich wußte, das ihr euch verstehen würdet.«

Conny kam wieder zu sich und blickte sich um. Alle standen um sie herum und keine der Frauen trug noch einen Ballknebel. Und bis auf Heidi hatte auch alle ihre Arme befreit.

»Du Schuft Du, das war alles abgekartert« Das schimpfte Conny durch ihren Knebel, doch es war nur ein undeutliches »mmpf mmpf« zu verstehen. Sie wollte auf ihren Bruder losgehen, doch dann spürte sie, wie Fred sie in seine Arme zog.

... und wenn sie nicht gestorben sind...