Die Chance ihres Lebens

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Die Chance ihres Lebens – Der Anzug

Autor: Karl Kollar

Miriam sprang auf und fiel ihm um den Hals. »Danke.« Dann griff sie sich den Catsuit und verschwand ins Bad. Sie lies die Tür einen Spalt offen, so als wolle sie darauf aufpassen, dass ihr Freund nicht im letzten Moment noch kneifen würde.

Peter saß noch immer auf dem Stuhl und blickte ihr erstaunt hinterher. So ein heftiger Gefühlsausbruch war bei ihr äußerst selten. Das neue Abenteuer musste ihr sehr viel bedeuten.

Durch den Türspalt konnte er ein wenig von ihrer Gestalt sehen. Sie zog sich ihre Schuhe und Strümpfe aus, dann folgte ihre Hose. Gleich darauf erkannte er an ihren Bewegungen, dass sie sich eilig von ihrem Pullover befreite und ihn beiseite warf. Ihre Bewegungen sahen fast hektisch aus.

Da sie offensichtlich bei der Unterwäsche war, griff sich Peter höflich noch einmal die Anleitung, die ihm bei ihrem Dankessturm aus der Hand gefallen war. Sie war farbig auf Hochglanzpapier gedruckt und sah sehr professionell aus. Er begann darin zu blättern und bekam eine Ahnung von dem, was kommen würde. Wieder überkam ihm dieses neue bisher unbekannte Gefühl.

Erst als er aus dem Bad ihr Keuchen hörte, blickte er wieder auf.

»Verdammt, das ist vielleicht eng«, war aus dem Bad zu hören. »Ich dachte erst, das wäre Latex, aber es fühlt sich anders an, irgendwie seltsam.«

Nur nebenbei fragte sich Peter, woher Miriam überhaupt wusste, wie sich Latex anfühlt. Er wusste es bisher nicht. »Wo hast du das Zeug überhaupt her?«

»Sascha hat mir das vermittelt.« Sie keuchte heftig, während sie antwortete. »Es ist eine sehr teure Ausrüstung.« Sie nannte den Preis, den ihr Vater beglichen hatte.

Peter blieb die Antwort schuldig.

»Es ist eben nicht dieses billige Zeug aus den Sex-Shops. Das hier ist Qualität.« Sie keuchte wieder. »Kannst du bitte in der Anleitung nachsehen, was als nächstes kommt.« Das Ratschen eines Reißverschlusses war zu hören. »Sascha hat mich gewarnt. Wenn wir uns nicht genau an die Anleitung halten, dann besteht die Gefahr, dass wir auffliegen.«

Es gefiel ihm nicht, dass sie ständig von 'wir' sprach. Doch insgeheim war ihm klar, das es für sie beide kein Zurück mehr gab. Er stand auf und ging zum Bett. Den einen oder anderen Gegenstand ob er hoch. »Es sieht sehr robust aus.«

»Es ist robust.« Miriam kam aus dem Bad zurück und strahlte. »Es wurde entwickelt, um Personen professionell gefangen zu halten.« Ihre Augen leuchteten.« Nun, nicht Personen - Frauen.« Sie zwinkerte ihm zu. Noch war sie zuversichtlich, dass sie das richtige vor hatte.

»Hat dir das dein Sascha gesagt?« Ohne das er es wollte, klang etwas Eifersucht in seinen Worten.

»Das ist nicht mein Sascha.« Miriam stöhnte. »Er hatte nur die für meine Vorhaben nötigen Kontakte.«

»Dass es dafür einen Markt gibt...« Peter hatte bisher seinen Blick auf das Bett gerichtet.

»Der Korsettmacher sagte, dass es große Nachfrage gäbe und lange Wartezeiten.« Weder Peter noch Miriam überblickten in diesem Moment, das es doch sehr seltsam war, dass gerade ihr Anzug so schnell gefertigt werden konnte.

Peter blickte auf und als er Miriam in dem schwarz glänzenden Catsuit sah, erstarrte er und hielt die Luft an.

Der Anzug bedeckte ihren ganzen Körper von den Knöcheln bis unter ihre Kehle, so dass nur die Füße, die Hände und der Kopf nicht bedeckt waren. Er war offensichtlich sehr eng, so eng, dass es aussah, als wäre Miriam nackt und mit schwarzer Farbe bemalt. Peter konnte jeden Muskel auf den Armen und Beinen genau erkennen. Auch ihre jetzt etwas verkleinerten Brüste waren gut zu sehen. Obwohl der Catsuit sie wie eine zweite Haut umgab, sah sie doch nackter aus als ganz ohne Kleidung.

Miriam wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Das Ding ist verdammt eng.« Sie stöhnte noch einmal.

Peter musterte sie von oben bis unten, und ohne dass sein Blick auf ihrem Schritt liegen geblieben wäre, hatte er dort doch etwas metallisch glänzendes gesehen.

»Ja«, seufzte Miriam, als sie schnellem Blick gefolgt war. »Der Anzug hat einige Seltsamkeiten eingebaut. Ich habe so etwas wie ein kleines Kissen auf meiner ...« Sie blickte etwas verlegen an sich herunter und spürte, wie sie rot wurde.

»Du musst nicht weiter sprechen. Ich weiß, was du meinst.« Er war ebenfalls ziemlich errötet.

»Zwei Dildos sind auch in dem Anzug.« Sie hob ihren Kopf wieder. »Und die bleiben dort, bis wir wieder von der Party zurück sind, ist das klar?« Sie blickte ihn sehr energisch an.

Peter musste erst schlucken, bevor er antworten konnte. »Einverstanden.«

»Es ist das erste Mal, das ich so etwas für meinen Job trage.« Sie seufzte etwas. »Und ich bin froh, wenn ich die Dinger wieder los bin.«

Peter fragte sich insgeheim, ob die Situation noch verrückter werden konnte. Sie trug zwei Dildos in sich und hatte dies auch noch erwähnt, nur um die Story ihres Lebens zu kriegen. Sie war verrückt. Und er war es auch, weil er ihr dabei half.

»Ich bin erstaunt, dass es so etwas überhaupt gibt.« Er hatte zwar von Mode nicht viel Ahnung, aber das sowohl am Korsett als auch am Catsuit fast alles mit dreifach-Nähten genäht war, fiel ihm doch auf. Er machte sie darauf aufmerksam.

»Nun ja, die Trägerin soll sich darin nicht nur sicher sein, sondern sich auch sicher fühlen.« Ihre Gedanken zeigten, dass sie sich ebenfalls schon mit dieser Frage beschäftigt hatte. »Sicher und geborgen«, ergänzte sie. Doch dann wurde sie nachdenklich. »Ich frage mich, wer so etwas sonst wohl so trägt?«

Peter schwieg. Eine Antwort wusste er nicht.

»Was kommt als nächstes?« Ihre Stimme zitterte etwas.

»Wieso fragst du mich?« Peter war etwas verwirrt darüber, dass sie ihm quasi die Führungsrolle angeboten hatte.

»Du hast doch die Anleitung gelesen.« Miriam war etwas verlegen.

Peter erkannte sofort, dass sie die Anleitung offensichtlich nicht gelesen hatte. Sie schien nicht zu wissen, was alles kommen würde.

Er griff zur Anleitung und blätterte eine Seite weiter »Jetzt kommt das Korsett.«

Miriam ging mit vorsichtigen Schritten auf das Bett zu. Es war zu sehen, dass ihr die Eindringlinge etwas zu schaffen machen. Sie hob das Korsett hoch, keuchte ein wenig wegen des Gewichts und reichte es ihm. »Das ist es. Ziehe es mir an.« Sie reichte es Peter.

Es war wie fast alles der Ausrüstung aus Leder, doch es schien von innen noch mit Stahl oder etwas ähnlichem verstärkt zu sein. Überall baumelten Riemen, Schnüre und Schnallen herum und warteten offensichtlich darauf, die Trägerin zu umarmen. Besonders auffällig war das Halskorsett, welches oben an dem Korsett angebracht war. Es war innen dick gepolstert.

Das Korsett fühlte sich seltsam an in Peters Händen, fast wie von einem anderen Planeten oder vielleicht gar aus einer anderen Dimension. Er zögerte. »Bist du sicher, dass es dir passen wird?«

»Das ist eine Maßanfertigung.« Sie hatte sehr viel Stolz in der Stimme, dann drehte sie sich um und zeigte ihm ihren Rücken.

Peter starrte auf die glatte Haut im Nacken und vergaß dabei fast, weswegen sie hier waren.

»Lege es bitte über meine Schultern, dann schließe erst das Halskorsett und dann den Rest.« Sie keuchte ungeduldig. »Ich habe das selbst nicht machen können, weil ich die Schnürung nicht erreichen konnte.« Sie drehte ihren Kopf und warf ihm einen warnenden Blick zu. »Aber nicht enger als notwendig, verstanden? Ich bin ein modernes Mädchen und habe noch nie ein Korsett getragen, und ich will nicht in Ohnmacht fallen oder so etwas. Es soll nur echte aussehen.«

Als sie ihren Kopf wieder nach vorn gedreht hatte, konnte Peter nur noch ihre Haare sehen, die jetzt bis zu ihren Latex bedeckten Schultern reichten. Trotzdem wusste er, dass sie lächelte.

Peter kam mit dem schweren Korsett in den Händen näher, obwohl er immer noch nicht so recht glauben konnte, was er im Begriff war zu tun. Er legte das Korsett langsam über ihre Schultern und zog das Halskorsett vorsichtig um ihren Hals. Es war tatsächlich so hoch, dass es jede Bewegung ihres Kopfes verhindern konnte, wenn es einmal geschlossen sein würde.

»Oh je, ist das eng.« Miriam hatte Mühe, ihren Kopf zu bewegen.

»Halte bitte still.« Peter war noch dabei, die Schnur in die acht Löcher einzufädeln. »Es wird vermutlich gleich noch viel strenger.« Er begann, Gefallen an der Situation zu finden. Vorsichtig zog er die beiden Hälften des Korsetts zusammen. »Kannst du noch atmen?«

»Klar.« Miriam schluckte, nachdem sie ausgetestet hatte, wie viel Freiraum ihr so noch geblieben war. Ihre Stimme zitterte etwas. »Ich kann ganz gut atmen, aber ich fühle mich sehr seltsam mit diesem Ding um meinen Hals. Ich kann meinen Kopf gar nicht mehr bewegen.«

»Ich kenne mich ja nicht so gut aus in diesen Dingen, aber ich glaube, dass das genau der Zweck des Halskorsetts ist.« Er fand langsam seinen Sarkasmus wieder.

»Es ist doch verrückt, sich freiwillig auch noch so einschränken zu lassen.« Miriam fiel das Sprechen schwer.

»Weißt Du, Miriam«, er hatte ein Lächeln in der Stimme, »'verrückt' ist aber auch ein gutes Wort für dich und deine Pläne.«

Sie hätte ihm gern ein dankbares Lächeln zugeworfen, doch sie wegen der restriktiven Wirkung des Halskorsett brachte sie nur ein nervöses »Danke« über ihre Lippen.

Es dauerte lang, bis Peter die sehr robuste Schnur in die vielen Ösen des Korsetts eingefädelt hatte. Jetzt begann er mit dem Zuziehen der Schnürung.

Das Korsett bedeckte fast ihren ganzen Oberkörpers, nur die Brüste und das Brustbein blieben frei. Je weiter er das Korsett schloss, desto weiter wurden auf ihre Latex-bedeckten Brüste nach oben geschoben. Gleichzeitig wurde ihre Taille mit jedem Ziehen an der Schnur etwas schmaler. Das Leder knarrzte unter dem zunehmenden Druck, während es Miriams Körper deutlich sichtbar in eine andere Form brachte.

Während Peter so konzentriert arbeitete, verlor er etwas von seiner Nervosität. Es fühlte sich interessant an, diese Frau in diesen Panzer zu schnüren. Und es gefiel ihm, das musste er sich ebenfalls eingestehen. Auch dass Miriam darin noch schöner aussah als zuvor, obwohl er wusste, dass es für sie alles andere als bequem war.

Er arbeitete sich voran und die beiden Schnürleisten näherten sich langsam weiter an. Auf einmal hielt es Miriam nicht mehr aus. »Hey Peter, um Gotteswillen, ich habe gesagt, es soll nur echt aussehen.« Sie keuchte. »Du zerquetscht mich ja.«

»Es tut mir leid«. Er versuchte, das Lächeln in seine Stimme zu unterdrücken. Es war ungewöhnlich, in Miriams Stimme so etwas wie eine Beschwerde zu hören. In gewisser Weise tat es gut zu wissen, dass sie doch auch nur ein Mensch war. »Wir sind bald fertig, versprochen.«

Er arbeitete weiter an der Schnürung und musste jetzt schon mehr Kraft aufwenden.

Wieder keuchte Miriam. »Verdammt, wie eng ist es jetzt? Es fühlt sich an, als wäre es bereits komplett geschlossen.« Es war zu hören, dass sie ihre Zähne zusammengebissen hatte.

»Vier Zentimeter sind es noch.« Peter wusste nicht, woher die Worte in einem Mund kamen. »Wir können das so lassen, aber damit werden sie dich sofort entlarven.«

»Oh mein Gott!« Miriam seufzte und es war deutlich in ihrer Stimme zu hören, wie sehr sie schon zu leiden hatte. »Okay, noch zwei Zentimeter, nur noch zwei, hörst du.«

Peter war froh, dass er hinter ihr stand, so konnte sie sein schlechtes Gewissen im Blick nicht sehen. Er bestätigte und zog weiter an den Schnüren, bis das Korsett vollständig geschlossen war. Und es fühlte sich gut an. »Das war es.« Er kam nicht umhin, seine Erleichterung zu zeigen, es geschafft zu haben.

Als sie sich umdrehte, konnte Peter sehen, wie weit die Brüste nach oben gedrückt wurden. Sie erscheinen größer und fast geschwollen, und sie drängten sich geradezu gegen das Latex, so dass noch mehr Details von ihnen sichtbar wurden.

Miriams Gesicht war rot und erste Schweißtropfen erschienen auf Stirn und Wange. Den größten Teil ihrer Ironie und ihres Humor schien sie verlassen zu haben. Nur noch die letzten Reste ihres ursprünglichen Lächelns war zu sehen. »Ist das ... ist das wirklich eine lose geschnürtes Korsett?« Sie keuchte heftig. »Es fühlt sich an, als ob du das ein wenig übertrieben hättest.«

Doch Peter schüttelte den Kopf. »Ich habe es so gemacht, dass die Leute nicht sofort sehen, wie unerfahren du bist und wie locker es auf deinem Körper sitzt.«

»Das ist ein locker sitzendes Korsett?« Miriam schien etwas geschockt und wandte sich an den Spiegel, um zu überprüfen, ob er die Wahrheit gesagt hatte. Doch da sie den Kopf nicht seitlich drehen konnte, konnte sie sich nur von vorn sehen. So konnte sie nur etwas schlucken. »Okay, wenn dies tatsächlich ein locker geschnürtes Korsett ist, dann versuche ich damit glücklich zu werden. Danke schon mal.«

»Jetzt setze dich erst mal hin und versuche dich zu entspannen.« Er führte sie zum Bett.

Sie war sehr wackelig auf den Beinen, als sie die wenigen Schritte bis zum Bett ging. Als sie die Gegenstände sah, die noch auf dem Bett lagen, seufzte sie voller Sorgen. Sie konnte sich jetzt schon kaum vorstellen, wie es noch strenger werden konnte.

»Jetzt sind die Stiefel an der Reihe.« Peter nahm einen der Stiefel in die Hand. Er war aus schwarzem glänzendem Leder gearbeitet und würde Miriam bis unter das Knie reichen. Er war sehr schwer im Vergleich zu anderen Stiefeln, obwohl er ein sehr zartes und harmloses Aussehen hatte. Peter vermutete, dass wie im Korsett hier auch die eine oder andere Stahlstange verarbeitet war. Miriam wäre damit gezwungen, auf den Zehenspitzen zu gehen und es würde für sie auch keine Möglichkeit geben, sich die Stiefel irgendwie abzuschütteln. Die vielen Schnallen und Riemen ließen erkennen, dass der Stiefel fest an ihrem Bein fixiert sein würde.

»Bist du bereit?« Peter wartete ihre Zustimmung ab, dann nahm er ihren noch nackten Fuß vorsichtig in die Hand und führte den Stiefel sehr langsam und vorsichtig das Bein hinauf. »Ich werde die Schnürsenkel so fest wie möglich zubinden, damit du wirklich sicheren Halt hast.«

Miriam ließ eine leises »Danke« hören, aber es kam nicht aus ihrem Herzen.

»Kannst du denn damit überhaupt gehen?« fragte Peter, als er den ersten Stiefel fertig geschnürt hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, sie jemals auch nur mit High-Heels gesehen zu haben.

Miriam keuchte. »Diese Stiefel hat irgendein teuflischer Bastard entworfen.« Sie berichtete von ihren wenigen Übungsstunden. »Ich muss noch besser werden und zwar schnell.«



Peter beendete auch die Schnürung des zweiten Stiefels, dann reichte er ihr seine Hand und zog sie vom Bett hoch, ohne dass sie etwas gesagt hatte. Er war viel zu neugierig, um zu sehen, wie sie sich auf diesen Mörderstiefeln machen würde.

Ihre Beine begannen sofort zu zittern und sie hatte große Mühe, ihr Gleichgewicht zu halten.

Trotz seiner Faszination hatte Peter in diesem Moment echtes Mitleid mit ihr. »Soll ich sie dir wieder abnehmen?«

»Nein«, Miriam sah ihn empört an. »Denk an dein Versprechen.«

Peters schlechtes Gewissen war auf einmal ein wenig erleichtert. Dennoch gab er sich Mühe, sich einfühlsam zu zeigen.

»Ich muss sie tragen, sonst lassen sie mich wahrscheinlich gar nicht herein.« Sie fluchte leise. »Zum Glück sind sie innen gut gepolstert, das gibt mir ein wenig Stabilität.«

»Und wenn jemand eine Bemerkung macht, sage ich einfach, dass du eine neue Sklavin bist.« Peter grinste. »Das ist ja nicht mal gelogen.«

Miriam sah ihn etwas verwundert an. »Was kommt als nächstes?« Sie blickte verstohlen auf das Bett, auf dem immer noch drei von den schwarze Sachen auf sie warteten. Und Miriam fürchtete sich vor allen dreien.

»Das nächste ist der Rock«, sagte Peter. »Es ist einfacher, wenn du dich wieder setzt.«

Er wollte ihr helfen. Doch sie wehrte ihn ab. »Ich muss mich selbst bewegen können.« Etwas unbeholfen ließ sie sich auf das Bett fallen.

Peter nahm sich den Rock zur Hand und öffnete den langen Reißverschluss. Er kniete sich vor Miriam und schob ihr den Rock über die faszinierenden Stiefel.

»Du hast noch nie vor mir gekniet.« stellte Miriam mit einem Lächeln in der Stimme fest.

Peter wusste keine Antwort, doch er fand es beruhigend, dass Miriams Humor noch nicht ganz verschwunden war.

»Jetzt musst du wieder aufstehen.« Er reichte ihr die Hand, die sie dankbar ergriff. Mit der anderen Hand hielt er den Rock fest, während sich Miriam vor das Bett stellte.

»Du ziehst die Frauen auch eher aus als an?« Miriam lächelte wieder. »Lass mich das mit dem Rock machen.«

Peter war das mehr als recht. Außerdem hatte es etwas faszinierendes, wenn sie sich selbst in die sehr restriktive Kleidung einsperrte.

»Der Rock muss dann noch mit dem Korsett verbunden werden.« Er zeigte die vier Riemen, deren Schnallengegenstücke auf dem Korsett angebracht waren. Gemeinsam zogen sie die Riemen fest.

»Fertig.« Miriams Stimme zitterte, denn ihr Blick schon wieder auf das Bett gerichtet, auf dem jetzt nur noch zwei Gegenstände lagen.

»Noch nicht ganz.« Er blickte auf Miriams Beine, die deutlich aus dem Gehschlitz hervor schauten. »Den langen Reißverschluss müssen wir auch noch schließen.« Er hatte entdeckt, dass der Reißverschluss außergewöhnlich dick war und so erahnen ließ, dass er auch bei stärkerer Belastung nicht nachgeben würde.

»Bitte nicht, dann kann ich nur noch Trippelschritte machen.« Miriams Stimme hatte einen ersten Anflug von Panik. Es schimmerte durch, dass sie den Rock schon ausprobiert hatte.

»Du hast mir ein Versprechen abgenommen.« Peter begann die Situation wirklich zu genießen.

Sie seufzte.

»Außerdem denke ich, dass der Rock dir noch etwas Halt geben wird.« Irgendwie begann er Geschmack an der Kleidung zu finden.

So musste sie zusehen, wie er fast übertrieben langsam den schweren Reißverschluss nach unten bis ihren Knöcheln zu zog. Am Rocksaum war ein Riemenpaar mit einer Schnalle angebracht, über dessen Zweck es ebenfalls keine Zweifel gab. Diesmal brauchte es nur eines kurzen Blickwechsels und Peter schloss auch diesen Riemen.

Miriam seufzte resigniert.

»Können wir weiter machen oder brauchst du eine Pause?«

»Lass uns weiter machen.« Miriam wusste, dass als nächstes ihre Arme an der Reihe waren und neben ihrer Stimme waren diese ihre wichtigsten Arbeitsmittel. Sie hatte schon die ganze Woche darüber nachgedacht, was es wohl bedeutet würde, darauf verzichten zu müssen. »Was kommt jetzt?«

Er blickte mit einer gewissen Faszination abwechselnd auf Miriam schon so streng verpackten Körper und auf die Gegenstände, die noch auf dem Bett lagen. 'Monohandschuh’ stand auf der Liste, doch er sah nichts auf dem Bett, was einem einzelnen Handschuh ähnlich sah. »Was ist ein Monohandschuh?« Er blätterte in der Anleitung und studierte einige Zeichnungen. Dann blickte er auf. »Jetzt weiß ich, wie es geht.« Er hatte ein gewisses Leuchten in den Augen.

Miriam kannte ihren Freund gut genug, um zu wissen, dass dieses Leuchten nichts Gutes bedeuten würde. Sie ahnte, das es für sie noch strenger werden sollte.

»Steht bitte auf.« Er reichte ihr die Hand und zog sie vom Bett hoch. »Dreh dich bitte um und lege deine Arme auf den Rücken.«

»Auf den Rücken?« Miriam war verwundert.

»So steht es in der Anleitung.« Zusammen schauten sie sich die Skizzen an, die zeigten, wie dieses Armgefängnis anzulegen war.

»Dann mache es.« Ihre Stimme war leise. Sie hielt sich am Bett fest und versuchte, einen sicheren Stand zu finden. Nach einiger Zeit drehte sie sich zu ihm. »Ich bin bereit.«Sie legte ihre zarten und schlanken Arme auf den Rücken. Ihre Hände und Handgelenke berührten sich.

»Und du bist sicher, dass du das wirklich willst?« fragte er mit echtem Unglauben in der Stimme.

»Aber sicher.« Miriam klang in diesem Moment seltsam zuversichtlich. »Ich habe das sogar geübt.« Sie wurde ein wenig rot dabei.

»Wie kann man das denn üben?« Peter fragte sich, wieso sie es immer wieder schaffte, ihn zu überraschen. Sogar in den seltsamsten Situationen konnte sie es erreichen, dass er erstaunt war.

»Gisela war so nett.« Ein Lächeln lag in ihrer Stimme. »Allerdings nicht mit diesem Ding, sondern mit einer Einkaufstasche, bei der wir den Boden aufgetrennt hatten.« Sie lachte. Gisela hatte ihr die Arme auf dem Rücken zusammengebunden, aber bei weitem nicht so stark, wie es für den Monohandschuh nötig gewesen wäre. Miriam war damals schon erschrocken über ihre Hilflosigkeit, es hatte ihr aber auch Spaß gemacht und es gab ihr auch Zuversicht für das große Abenteuer, was sie vor hatte. Zu Gisela hatte sie nur gesagt, dass es für eine Reportage ist. Ihre Freundin hatte nicht nachgefragt, da Miriam ihr schon oft mit so verrückte Ideen gekommen war.

Peter war erstaunt, dass sie in dieser Situation noch lachen konnte. Er hatte große Mühe, seine Nervosität zu verbergen. Und da war auch noch etwas anderes, etwas, was er bisher nicht kannte. »Und was hat sie dazu gesagt?«

»Sie hat genauso dumm geschaut wie du.« Miriam lachte wieder. Sie schien diesen Test in sehr guter Erinnerung zu haben. »Und jetzt mach hin, wir haben nicht mehr soviel Zeit, um sechs Uhr kommt der Chauffeur, um uns abzuholen.«

Unwillkürlich blickte Peter auf die Uhr an seinem Handgelenk. Es war noch genügend Zeit übrig. Und eigentlich war doch schon fast alles vom Bett verschwunden.

Er nahm ihre Handgelenke und führte sie in den Monohandschuh hinein. Dabei realisierte er im letzten Moment, wie heiß und verschwitzt Miriams Hände waren. Es zeigte, wie nervös sie in Wirklichkeit war.

Der Handschuh war schmal und so war es für Peter sehr anstrengend, ihn über ihre Arme nach oben zu ziehen. Nur mit ihrer Mithilfe war es ihm möglich, den engen Lederschlauch weiter hoch zu ziehen, bis er schließlich ihre Hände, Unterarme und Ellenbogen bedeckte. Einen Moment später bedeckte er sogar ihre Oberarme und reichte fast bis zu den Achselhöhlen. Schließlich waren ihre Arme komplett darin verschwunden, das erkannte er mit einer gewissen Faszination.

Obwohl sie noch dabei war, sich an die neue Position ihrer Arme zu gewöhnen, öffnete sie ihren Mund. »Jetzt musst du...« Das Sprechen fiel ihr schwer.

»Ich verstehe«, sagte Peter und nickte, »Ich muss das Ding jetzt noch schließen.«

»Richtig«, stimmte sie etwas angesäuert dazu, »weil ich mich noch nicht genügend eingeschränkt fühle.«

»Du kannst nicht genug davon bekommen?« Er war sich nicht sicher, ob er ihren Sarkasmus wirklich richtig gedeutet hatte.

»Sehr lustig.« Miriam wünschte sich, dass sie manchmal gern etwas schlagfertiger wäre. »Weißt du, es ist seltsam, in diesem Moment solche Scherze zu machen. Normalerweise bist du ja nicht der ironische Typ.«

»Es ist eben eine seltsame Situation«, bemerkte Peter, während er dabei war, die Riemen zu schließen, die für diesen Zweck an dem Handschuh angebracht waren. Der kleinste der verschiedenen Riemen war auf der Höhe von Miriams Handgelenken angebracht. Er zog die Riemen fest, bis ihre Hände fest aufeinander gedrückt wurden, obwohl sie unter dem dicken gepolstertem Leder bereit aneinander gepresst wurden. Nachdem ihre Hände auf diese Weise gesichert waren, griff Peter zum nächsten Riemen, der ihre Unterarme aneinander drückte.

Beim ersten Riemen hatte Miriam sich noch unter Kontrolle, doch schon bei den Unterarme hörte er, wie ihr Atem heftiger ging. Sie versuchte sich aufzurichten, in der Hoffnung, dass es eine bessere Position wäre, doch es diente nicht dazu, ihre Lage zu verbessern. »Oh mein Gott, ich hätte nicht gedacht, das diese Ding so verdammt eng sein würde.« zischte sie leise. »Bist du fertig?«

»Noch nicht.« antwortete Peter. Er sah auf ihre schlanken Arme, die von der Hand bis zum Ellenbogen schon fast zu einem einzelnen Arm verschmolzen waren. »Ich werde den Riemen für die Ellenbogen noch schließen müssen, damit es 'richtig' aussieht.« Er dachte an das Foto, welche sie sich zu Beginn angesehen hatten.

»Meine Ellbogen? Willst du mich verarschen?« Sie war sehr empört. »Ich bin gewiss flexibel, aber das ist ein bisschen zu viel ....« Miriam riss an ihren Armen und versuchte ihre Arme zu befreien, doch die Fesselung war schon zu weit fortgeschritten, als das sie noch hätte etwas ausrichten können.

Peter sah die Muskulatur ihrer Arme unter dem Leder arbeiten und fühlte sich dabei seltsam erregt. Er legte eine Hand auf ihre festgeschnallten Arme, seine andere Hand legte er auf Miriam Schulter. »Beruhige dich, okay? Beruhige dich, komm - deine Arme sind schon irgendwie miteinander verschmolzen. Die Ellenbogen werden jetzt nicht mehr soviel ausmachen.«

Miriam hielt in ihren Bewegungen inne und nahm einen tiefen Atemzug - so tief wie es eben möglich war mit dem engen Korsett. »Und du glaubst nicht, dass dies ausreicht? Ich meine, was macht das schon, wenn meine verdammte Ellenbogen berühren oder nicht?«

»Es spielt eine Rolle«, sagte Peter mit aller Ehrlichkeit. »Es ist schwer zu erklären, aber es wird sehr stilvoll, wenn deine Arme richtig aneinander geschnallt sind.« Er machte eine bedeutsame Pause. »Ich tue dies zwar zum ersten Mal, aber ich sehe sofort, warum die Leute dies mögen. Mit den Armen so gefesselt wirst du sehr hilflos aussehen und ...« Er suchte nach den richtigen Worten. »Du machst eine gute Figur.«

Irgendwie nahm dies für einen Moment die Anspannung. Miriam kicherte, sichtlich unbehaglich, aber immer noch amüsiert. Peter lachte mit ihr. Die Situation war zu verrückt, das Lachen beruhigte sie beide und holte sie ein wenig auf den Boden zurück. »Ich mache eine gute Figur! Ja, das ist es, was jedes Mädchen will einmal in ihrem Leben hören möchte. Peter, ich danke dir sehr.« Miriam konnte einen weiteren Lachanfall nicht zurückhalten, auch wenn das Korsett es fast schmerzhaft für sie machte. Danach war ihr Gesicht röter und nicht nur die Stirn, sondern auch ihr hübsche Wangen waren mit Schweiß bedeckt.

Aber sie schaffte es, sich zu entspannen, zumindest ein wenig. Sie warf ihren Kopf nach hinten und mit sehr einer sehr trotzigen Demonstration ihres Stolzes und mit etwas Sarkasmus bat sie Peter weiter zu machen. »Okay, also forme meine Arme, wenn das mich besser aussehen lässt. Aber bitte nicht verrenken.«

»Das werde ich nicht machen«, versprach Peter. Es fühlte sich wie ein kleiner Sieg an, als er zu den Ellenbogenriemen griff und sie langsam zusammen zog. Seine Erregung wuchs, als er zog ihn, so dass - langsam, sehr langsam - Miriams Ellbogen noch enger zusammengezogen wurden.

»Oh verdammt ...« Miriam stöhnte und brummte, versuchte ihre Arme so weit nach hinten zu drücken wie es ging und schob ihre Brüste weiter nach vorn, um in einer bequemere Position zu kommen. Das Leder knarrzte immer lauter. Schließlich zwang der Gurt Miriams Ellenbogen direkt aneinander.

Er schloss die Schnalle und noch bevor sie ihre neue Position realisieren konnte, schlang er die Halteriemen um ihren Körper, während sie noch damit beschäftigt war, sich an die neue Position zu gewöhnen.

»Oh mein Gott, ich weiß nicht, wie ich dass aushalten soll, ... Warte du brauchst nicht... Warte, es ist nicht nötig dass du...«

Aber er hatte die Riemen bereits zwischen ihren Brüsten durchgezogen und schloss sie wieder im letzten Loch. Miriams Arme waren jetzt nicht nur streng auf dem Rücken zusammengebunden, sie wurden zusätzlich auch fest an ihren Körper gepresst. Es gab keine Möglichkeit für sie, sich allein aus dieser Lage zu befreien.

»Oh, Mann ...« Miriam blinzelte mehrmals, weil einige Schweißtropfen über ihre Stirn liefen und drohten, ihr in die Augen zu kommen.

Peter reagierte schnell und wischte den Schweiß mit seiner Hand weg.

Auch auf ihrer neuen Latexhaut war der Schweiß zu sehen, trotzdem versuchte sie ein dankbares Nicken, auch wenn das so strenge Halskorsett ihr nur eine Andeutung dieser Geste erlaubte. Sie machte einen fast schüchternen Eindruck, welches ein sehr seltener und ungewohnter Anblick war.

Aber Peter gefiel es. Er grinste ein wenig.

»Dein Lächeln gefällt mir nicht nicht« sagte Miriam etwas düster. Doch dann lächelte sie, sowohl erschöpft als auch erstaunt. »Gib es zu, dass dir das hier Spaß macht.«

Peter nickte langsam, als sie sich in die Augen sahen. »Es ist ... interessant.«

Miriam sah ihn neugierig an. »Nun, wir werden später darüber reden, sobald ich kann meine Arme wieder bewegen kann ... Autsch, du kannst dir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt.«

»Wenn wir pünktlich fertig sein wollen, müssen wir weiter machen.« sagte Peter mit einem Nicken. Er nahm das letzte Stück vom dem Bett und untersuchte es mit sehr faszinierten Blicken. Es war eine Lederhaube mit Augenöffnungen, die jedoch mit Kunststoffgläsern abgedeckt wurden. Es hatte auch Öffnungen für die Nasenlöcher der Trägerin, jedoch würde ihr Mund komplett bedeckt sein. Es gab nur ein kleines Ventil an der Außenseite. »Wow. Jetzt verstehe ich, warum du sagst, dass die Haube das beängstigendeste Teil wäre.«

Miriam blickte auf einmal sehr ernst zu Peter. »Wirf mal einen Blick auf die Innenseite, da ist das wirklich beängstigende Teil.«

Peter tat es und sah sofort, was sie meinte war: Es war ein Mundstück auf der Innenseite, aus schwarzem Gummi, mit einer sehr kleinen Öffnung in der Mitte. »Das ist ein Knebel«, sagte Peter und nickte. »Nun, das ist wohl nur konsequent. Ihren Frauen wird es nicht gestattet sein zu reden.«

»Und ...« Miriam zögerte wieder und beobachtete Peter genau. »Und was glaubst du, wofür die kleine Öffnung in der Mitte ist?«

»Ich denke, es ist ein Ventil?«, versuchte Peter zu raten. »Vielleicht ist es auch für das Füttern und Tränken einer Frau, ohne ihr jedes Mal die Haube abzunehmen.«

Miriam starrte ihn nur an. »Ich denke, das ist richtig«, sagte sie nach einigem Schweigen. Sie versuchte zu lächeln, aber es sah wirklich nicht überzeugend aus. »Ich habe darüber nachgedacht, dieses Ding aus der Maske heraus zu schneiden. Die Leute werden nicht erkennen, ob ich wirklich geknebelt bin oder nur so tue. Oder? Außerdem fühle ich mich schon genug eingeschränkt. Ich genieße es, viel zu reden, auch wenn ich meinen Mund halten sollte. Es wäre wirklich ein beschissenes Gefühl, so etwas zwischen meinen Kiefern zu haben.« Miriam sah Peter mit dieser ihr so untypischen Unsicherheit wieder. »Was denkst du?«

Peter musste über die Frage nicht nachdenken, aber er hielt noch einen Moment inne, damit es so aussah, als würde er über das Risiko nachdenken. »Nein«, sagte er schließlich. »Ich denke, dass wenn wir den Knebel entfernen, gehen wir das Risiko ein, dass es jemand merkt. Gefesselte und geknebelte Frauen sind schließlich ihr Fachgebiet, nicht wahr? Und wenn jemand realisiert, dass du nicht ordentlich gefesselt und geknebelt bist, dann könnten wir in große Schwierigkeiten kommen. Ich denke, du solltest ordentlich geknebelt sein, wenn wir an dieser Party teilnehmen.« Er lächelte hintergründig. »Außerdem musste ich dir etwas versprechen, wenn du dich noch daran erinnerst.«

»Okay ... ich werde den Knebel tragen.« Aber genau in dem Moment, in dem sie die Entscheidung getroffen hatte, schien sie auf einmal die Zusammenhänge zu verstehen, vielleicht weil auf Peters Gesicht eine neue Regung entdeckt hatte. Auf einmal begriff sie die ganze Tragweite ihrer Entscheidung. »Warte, ich...« Sie hatte plötzlich Angst vor ihm.

Es ärgerte ihn, dass er seine Erregung nicht unter Kontrolle hatte, doch sein schlechtes Gewissen Miriam gegenüber war zu schwach, um ihn noch zu stoppen. Eine ganz neue Welt tat sich auf einmal vor ihm auf und er war viel zu neugierig, um sich jetzt stoppen zu lassen. Außerdem hatte sie ihm ja diesbezüglich extra ein Versprechen abgenommen, tröstete er sich. »Wir können nicht warten, Miriam. Wir müssen fertig werden, sonst verlieren wir zu viel Zeit.« Jemand anders hatte ihm diese Worte in den Mund gelegt. Jemand, den er selbst noch nicht kannte.

Sie schüttelte den Kopf und trat sogar einen Schritt zurück von ihm. »Peter, warte ... Du siehst so seltsam aus und ich würde gerne wissen ...«

Doch er wusste, dass er ihre Signale jetzt ignorieren musste. Irgendwie lief es automatisch ab. Er näherte sich Miriam, die Haube in der Hand, und sie wich zurück, bis ihre auf dem Rücken festgeschnallten Arme die Wand des Hotelzimmers berührten.

Ihr verschwitztes Gesicht war nahe an seinem und er konnte ihren warmen Atem auf seine Wangen fühlen. Er fühlte ihre aufkommende Panik und zu seiner eigenen Überraschung sog er sich quasi in sich auf.

Er konnte viele Details in ihrem Gesicht erkennen: Jeder einzelne Tropfen Schweiß glänzte wie ein Diamant, eine Haarsträhne klebte auf ihrer Wange, und ihre grünen Augen hatten die Farbe von Smaragden, jetzt, wo sie so bemerkenswert geweitet waren. Das leuchtende Rot ihrer Lippen konkurrierte mit ihren weißen Zähne, als sie ihren Mund für den Protest öffnete. »Peter, bitte hör auf!«

»Keine Angst«, murmelte er vor sich hin wie in einem Traum. »Es ist alles in Ordnung.«

»Nein, ist es nicht! Wir müssen reden, und wir müssen ...«

»Darf ich dich an deine Worte erinnern?« Er schaffte es nicht, sein Grinsen zu verbergen. »Ich soll dich davor schützen, kurz vor dem Ziel aufzugeben.«

In Miriam arbeitete es wie wild. Sie würde jetzt gern mit dem neuen Peter reden, der sich gerade zu erkennen gegeben hatte. Doch dann zögerte sie? War es das wirklich oder wollte ihr selbst gewähltes Schicksal nur etwas hinauszögern.

Alles weitere geschah wie in Zeitlupe. Er packte sie am Halsband, um sie etwas ruhig zu halten, dann zog er ihr die Haube über den Kopf. Er konnte sehen, wie sie ihre Augen noch weiter aufriss und sie schrie seinen Namen, schrill und verzweifelt, fast mit Panik. Einen Moment lang war sie blind, dann hatte er die Haube so platziert, dass er ihre vor Angst verzerrten Augen durch die Kunststofflinsen sehen konnte.

Sie starrte ihn aus dem Inneren der Kapuze und versuchte, wie eine Verrückte ihren fixierten Kopf zu schütteln.

Nur für einen kurzen Moment schaffte es sein schlechtes Gewissen, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, dann schob er es mit einiger Kraft beiseite. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf die Haube, die immer noch seltsam aussah auf Miriams Kopf. Sie wölbte sich, wo sie sich offensichtlich gegen ihre Haut drücken sollte. Peter erkannte, dass es der Knebel war, der noch nicht in ihrem Mund war, so legte er eine Hand auf den unteren Teil ihres Gesichts und begann zu drücken.

Als er das tat, begann Miriam am ganzen Körper zu kämpfen, ihre Arme zuckten wild in ihrer Fesselung und ihre Augen hinter den Plastiklinsen schienen gerade aus dem Kopf springen zu wollen. »MMMMm mmmmmfffffhhhh ....« Sie gab sich große Mühe, ihre Lippen geschlossen zu halten.

»Es tut mir leid, ich würde dir das ja nicht antun, aber du hast mich dazu gezwungen...« Natürlich hätte er ihr es auch ohne das Versprechen angetan, aber es reizte ihn, sie gerade in diesem Moment daran zu erinnern.

Sie keuchte heftig, als sie versuchte, gegen ihn zu kämpfen.

Er spürte, dass sie ihre Zähne zusammen gepresst hielt, um zu verhindern, dass er ihr den Knebel in den Mund drücken konnte. Sie war offensichtlich nicht bereit, jetzt geknebelt werden. Sie versuchte, ihm die Botschaft mit aller Klarheit zu übermitteln. Ihre Arme zerrten verzweifelt in dem Monohandschuh und sie versuchte mit aller Kraft, gegen ihre Fesselung anzukämpfen.

Peter schlang einen Arm um ihre zusammengepressten, schlanken Körper, schob sie nach hinten, bis sie an die Wand stieß und drückte stärker auf den Teil der Haube, wo der Knebel war.

»Mach doch bitte deinen Mund auf«, sagte er mit einem sehr naiven und harmlosen Ton. »Der Knebel sah nicht gar nicht so groß aus, und so können wir die Haube nicht lassen.«

Sie versuchte wieder, ihm zu mitzuteilen, dass sie ihn stoppen wollte. In einem Moment der Schwäche öffnete sie den Mund, um vor Angst und Schrecken zu schreien.

Das war der Moment auf den Peter gewartet hatte. Es machte fast so etwas wie 'Plopp', als der Knebel in ihren Mund eindrang.

Sie kämpfte noch ein paar Sekunden, bis sie schließlich ein gedämpftes Schluchzen hören ließ und sich ein wenig entspannte, begleitet von einem länglichen Stöhnen aus ihrer Kehle.

Er deutete das als das Zeichen für ihre Kapitulation und die Verzweiflung darüber, diesen von vornherein aussichtslosen Kampf verloren zu haben. Er hielt sie weiter fest und begann, die Haube hinter ihrem Kopf zu ziehen und die Riemen zu schließen, die die Haube auf ihrem Kopf sicherten, während Miriam sich schüttelte und gelegentlich mit den Armen zuckte.

Er überprüfte die Röhrchen für ihre Nasenlöcher und stellte fest, dass sie perfekt an Ort und Stelle saßen, damit sie Miriams Luftversorgung auf jeden Fall sicher stellen konnten. Als er sich vergewissert hatte, dass sie gut atmen konnte, zog er die Haube noch etwas an. Die Haube war inzwischen so eng, dass er sogar die Form ihres Gesichtes und ihres Kopfes unter der Haube erkennen konnte.

Er sah ihr in die ängstlichen Augen hinter den Linsen und lächelte sie an. »Es ist alles okay, Miriam. Kein Grund, um in Panik zu geraten.« Er schob sie in Richtung des Bettes. »Wir haben es geschafft, wir sind so gut wie auf der Party.«

Er half ihr, sich auf das Bett zu setzen. »Es ist im ersten Moment sicher noch sehr ungewohnt, doch glaube mir, du würdest dich verfluchen, wenn du diese Gelegenheit nicht nutzen würdest.« Er drückte sie auf das Laken und hob ihre Beine ebenfalls auf das Bett. Im diesem Moment realisierte er, dass der Rock ihre Beine fast wie ein Korsett aneinander presste. Es war gut zu erkennen, dass der Reißverschluss auf Spannung gehalten wurde. »Wir werden herauskriegen, wer diese Leute sind und wir werden sie zur Strecke bringen.«

An seine letzten Worte glaubte er zwar nicht, aber allein der Gedanke, den ganzen Abend an ihrer Seite verbringen zu dürfen, hatte etwas sehr faszinierendes.