Die Kreuzfahrt

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Die Kreuzfahrt – Spaziergang auf dem Deck

Autor: Karl Kollar

Nach dem Essen ging er auf seine Kabine. Er wollte jetzt erstmal allein sein. Er schloß ab und legte sich auf das Bett. Dann griff er in den Koffer, der neben dem Bett lag und nahm eines seiner Magazine zur Hand. Es war die Knebel-Ausgabe. Doch zum ersten Mal fand er kein Gefallen an all den geknebelten Frauen, die sich da hatte photographieren lassen. Denn was nutzen die besten Bilder, wenn er »es« live haben konnte.

Er legte das Magazin wieder aus der Hand und grübelte noch mal über das Essen. Es war wirklich ein wunderschöner Ballknebel gewesen, den die Tochter dort im Mund hatte.

Es hielt ihn nicht auf dem Bett. Vielleicht begegne ich ihnen ja noch mal, dachte er bei sich und machte sich für einen Spaziergang auf Deck bereit.

Als er aus seiner Kabine trat, ging zufällig schräg gegenüber auch die Tür auf und die Reusseners traten zu dritt aus der Kabine. Die Mutter fragte noch »Alles in Ordnung, mein Schatz ?«, dabei klang ihre Stimme etwas unsicher. Und David sah von hinten die Tochter nicken. Vermutlich trug sie schon wieder einen Ballknebel.

Herr Reussener sprach ihn an, »Wir gehen etwas auf das Deck spazieren, begleiten sie uns doch bitte, wenn sie möchten«.

David war sehr dankbar über die Einladung. »Danke, ich möchte auch etwas an die Luft«.

Sofort verwickelte Herr Reussener in ein Gespräch über die Medizin und so konnte er nur ab und zu auf die Tochter blicken. Doch trotzdem war er erstaunt, als er den Rock der Tochter sah, denn es war ein langer dunkelblauer Rock, der sehr eng geschnitten war und ohne den langen Gehschlitz wäre es ein echter »HobbleSkirt« gewesen. Vom Oberteil konnte er nicht allzuviel sehen, denn die Tochter trug ein über die Schultern gelegtes Stricktuch, welches bis zu den Hüften reichte.

Er war verwundert und fragte sich, was die Tochter noch so an Geheimnissen hätte. Doch es sollte noch besser kommen.

Als sie das Treppenhaus hintersich hatten, blieb die Tochter ohne ersichtlichen Grund stehen und stellte ihre Beine zusammen. Ihm stockte der Atem, als er sah, wie sich die Mutter jetzt zum dem Rock der Tochter runter beugte und den Gehschlitz mit einem Reißverschluß verschloß. Und ohne das auch nur ein Wort gesprochen wurde, wurde jetzt sehr langsam gegangen. Die Tochter hatte trtozdem Mühe, mitzuhalten, wobei David aber den Eindruck hatte, das sie nicht zum ersten Mal in so einem Rock unterwegs war. Denn sie bewegte sich einigermaßen behende.

Kurz darauf kam es, das er neben der Tochter an der Reeling stand und die Familie blickte aufs Meer hinaus. Nur unauffällig wagte er einen Blick nach rechts zur Tochter, denn links stand der Vater und sinierte gerade über eine Operationsmethode. Zunächst sah er wirklich den Ballknebel, den die Tochter wieder brav im Mund trug und so wie es aussah, schien ihr das nicht einmal besonders unangenehm.

Dann, im weiteren Verlauf entdeckte er noch ein Detail, was er bisher übersehen hatte. Er wußte, es wäre sehr unhöflich, auf die Tochter zu starren und so konnte er immer nur kurze Blicke riskieren, wärend er mit dem Vater diskutierte. Doch was er dann entdeckte, lies ihn doch kurz erstarren. Denn die Tochter trug über ihrer Brust gekreutze Lederriemen, die sich sehr schön von der weißen Bluse abhebten. Gleichzeitig fiel ihm die Haltung der Tochter auf, dieses provokante Herausstrecken des Oberkörpers. Es gab dafür nur eine Erklärung, doch er wagte nicht, es zu Ende zu Denken.

Frau Reussener unterbrach den Redefluß ihres Mannes. »Weißt Du was, Georg, Ihr unterhaltet Euch hier weiter und ich gehe ein wenig mit Christine spazieren.«

Im ersten Moment war David etwas enttäuscht, doch dann war er dankbar für diesen Einfall der Mutter. Denn nicht nur, daß er den Namen der Tochter endlich erfahren hatte, nein, gerade als sich die beiden abwandten, um nach Hinterdeck zu gehen, da kam ein etwas stärkerer Windhauch und wehte das Stricktuch der Tochter etwas hoch. Ihm stockte der Atem, denn...

... die Tochter trug wirklich einen schwarzen Monohandschuh. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er sich davon erholt hatte. Und es fiel ihm sehr schwer, sich jetzt auf das Gespräch mit Herrn Reussener zu konzentrieren.